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05. Juli 2022

Was sind eigentlich die MINT:Barcamps?

  • Lexikon
  • Vernetzung

Geschätzte Lesedauer: ca. 4 Minuten

Die Vermessung der MINT-Welt, Teil 3

In Deutschland geht in Bezug auf MINT so einiges – aber was genau eigentlich? Wo gibt es welche Infos, wie können sich MINT-Akteur:innen austauschen, wann finden für die MINT-Community Möglichkeiten zum Netzwerken statt? Mit unserer Reihe „Die Vermessung der MINT-Welt“ geben wir den Überblick. Diesmal fragen wir Sigrun Bones von der Körber-Stiftung, was es mit dem MINT:Barcamp auf sich hat.

Was ist das MINT:Barcamp?

Bereits seit sieben Jahren findet an einem Freitag im September das MINT:Barcamp im KörberForum der Hamburger Körber-Stiftung statt. Das MINT:Barcamp richtet sich vorrangig an die Netzwerkkoordinator:innen der MINT-Regionen, steht darüber hinaus auch weiteren MINT-Netzwerker:innen offen. Bis zu 150 Teilnehmende können sich einen Tag lang in sogenannten Sessions, d.h. kurzen Workshoprunden austauschen. Die Idee ist, Raum für informelle Begegnungen zu schaffen, Anregungen und Ideen für neue Projekte zu geben und Impulse für eine stärkere Vernetzung innerhalb der MINT-Community zu setzen. Anmelden kann sich, wer Vernetzung, neue Kontakte und Austausch sucht. Vor der Pandemie war das MINT:Barcamp ein Präsenztreffen, 2020 und 2021 fand das MINT:Barcamp aufgrund der Corona-Pandemie online  statt.

Okay, und was ist das MINT:Barcamp wirklich?

Eine Mitmachkonferenz. Das Programm des MINT:Barcamps wird nämlich maßgeblich von den Teilnehmenden selbst gestaltet. Man kann also eine Session selbst anbieten, wenn man sich Austausch zu einem bestimmten Thema wünscht. „Das MINT:Barcamp wurde mal als Klassentreffen der MINT-Community bezeichnet. Ich finde das sehr treffend. Neben den Sessions sind es ja vor allem die informellen Treffen wie die Kaffeepausen und das gemeinsame Mittagessen, die ungemein wichtig sind. Wenn man am Stehtisch bunt zusammengewürfelt mit den anderen Teilnehmenden ins Gespräch kommt, entsteht häufig der wertvollste Austausch“, sagt Sigrun Bones, Programm-Managerin bei der Körber-Stiftung.

Wie funktioniert so ein MINT:Barcamp?

Jedes MINT:Barcamp steht unter einem anderen Motto. 2021 lautete es: „Jetzt erst recht – MINT-Bildung nach Corona“. In den Jahren zuvor waren die Themen beispielsweise „Qualitätsentwicklung“ und „Digital Skills“. Die MINT-Netzwerker:innen können sich im Vorfeld online anmelden, die Teilnahme ist kostenlos. Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit, vorher die Idee zu einer Session einzureichen. Man kann aber auch einen Impuls mitbringen und dem Gremium vor Ort vorstellen. „Wir als Körber-Stiftung stellen Raum und Organisation zur Verfügung und geben das Plenum frei. In den Workshop-Räumen finden sich dann kleinere Gruppen zusammen“, erklärt Sigrun Bones. Insgesamt finden bei einem MINT:Barcamp drei Sessionrunden statt. Der Fokus liegt dabei immer auf dem interaktivem Austausch und gemeinsamen Brainstormen.

Warum ist das MINT:Barcamp eigentlich so wichtig?

Es ist das bislang einzige bundesweite Austauschtreffen in Präsenz. Ansonsten hat die MINT-Community überwiegend regional die Möglichkeit, sich auszutauschen.

Und wo kann ich mich informieren?

Jeweils im Sommer wird das kommende MINT:Barcamp mit Thema und Termin angekündigt, und zwar auf der Homepage, per Einladungsmail an alle bisherigen Teilnehmer:innen sowie über den Newsletter. Zu diesem kann man sich hier anmelden. Die Anmeldung zum MINT:Barcamp ist dann auch online über die Homepage möglich. Das MINT:Barcamp ist grundsätzlich öffentlich, es können sich also alle interessierten MINT-Netzwerker:innen anmelden. Weil die Plätze in der Regel sehr schnell ausgebucht sind, gibt es eine Warteliste.

Infokasten: Wer ist Sigrun Bones?

Sigrun Bones ist die Ansprechpartnerin für alle Netzwerkkoordinator:innen der über 130 MINT-Regionen in Deutschland. Zudem verantwortet sie als Programm-Managerin die MINT-Akademie, also die Qualifizierungsangebote der Körber-Stiftung für die Netzwerkkoordinator:innen. Daher gehört auch die Organisation des MINT:Barcamps zu ihren Aufgaben. Vorher war Sigrun Bones in der Logistik- und IT-Branche tätig und hat unter anderem Workshops und Online-Fortbildungen durchgeführt.