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Was ist eigentlich der MINT-Campus?

Die digitale Lernplattform für MINT-Akteur:innen

14. November 2023 Lesedauer: ca. 6 min
Didaktik
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Die Vermessung der MINT-Welt, Teil 6

Viele MINT-Akteur:innen wünschen sich unkomplizierte Fortbildungsmöglichkeiten – für didaktische Tipps und Tricks, neue Impulse für die Umsetzung von Angeboten oder auch, um Wissen zu konkreten MINT-Inhalten zu vertiefen und Kompetenzen zu erwerben. Das hat eine der ersten Befragungen von MINTvernetzt ergeben. Jetzt gibt es ein solches Angebot: Am 6. November 2023 feierte der MINT-Campus seine Eröffnung. Projektleiter Arne Klauke erklärt die digitale Lernplattform.

Was ist der MINT-Campus?

Der MINT-Campus ist die digitale Lernplattform für die MINT-Community. Das heißt, wir bieten kostenfreie Lernangebote in ganz unterschiedlichen Formaten. Von Podcasts über Videos bis hin zu Texten für die Weiterbildung von MINT-Akteur:innen und Menschen, die in der MINT-Bildungslandschaft aktiv sind oder es sein möchten. Was uns dabei ganz wichtig ist: Wir bieten alle unsere Lernangebote kostenlos und frei zugänglich an. Unsere eigens entwickelten Lernangebote, die „MINT-Campus-Originale“ sind zusätzlich als Open Educational Resources offen lizenziert und können weiterverwendet und auch auf eigene Bedarfe angepasst werden. Weil wir mit niedrigschwelligem Zugang Bildungsangebote schaffen wollen. Der MINT-Campus wird durch die matrix gGmbH, die Stiftung Kinder forschen und den Stifterverband gemeinsam umgesetzt und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Wie ist der MINT-Campus entstanden?

Nachdem wir im Oktober 2021 mit MINTvernetzt den ersten Hackathon veranstaltet hatten – zusammen mit Leuten aus der MINT-Bildungslandschaft –, haben wir Web-Entwickler:innen dazugeholt, um in einem iterativen Prozess herauszufinden, was den Akteur:innen eigentlich fehlt, um ihre ohnehin schon tolle Arbeit noch besser zu machen. Und ein Wunsch war eine schnelle, unkomplizierte Übersicht über Fortbildungsmöglichkeiten. Denn viele MINT-Koordinator:innen, aber auch Workshopleitende oder Lehrende vor Ort müssen oft verschiedene Aufgaben abdecken – obwohl sie vielleicht aus einem ganz anderen Bereich kommen. Natürlich gibt es für all diese Bereiche Fortbildungen, aber das Passende zu finden ist aufwändig.
Weil wir das aufgrund mangelnder Ressourcen im Rahmen von MINTvernetzt nicht abdecken konnten, haben wir den Bedarf dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als wichtigen Mehrwert für die Community genannt. Dies wurde gehört und das Projekt in den nächsten BMBF-Aktionsplan aufgenommen.

Welche Themenschwerpunkte stehen im Zentrum der Lernplattform?

Die MINT-Community ist extrem heterogen und hat ganz unterschiedliche Ansprüche und Wünsche an Lerninhalte. Im engen Austausch mit den Zielgruppen konnten wir drei Säulen ableiten:
1. Projekt- und Netzwerkarbeit: Wie koordiniere ich Projekte? Wie funktioniert das Fundraising für MINT-Projekte?
2. MINT-Didaktik: Hier geht es darum, die Grundlagen der Didaktik zu erlernen, beispielsweise wie man mit Jugendlichen spricht, um ihnen die MINT-Bildung nahezubringen.
3. MINT-Inhalte: Dabei geht es um die fachlichen Grundlagen im MINT-Bereich, zum Beispiel wenn jemand in einem bestimmten MINT-Thema nicht so bewandert ist und den Workshop dennoch begleiten oder umsetzen muss.

„Von der Community für die Community“ spielt auch beim Campus eine große Rolle. Woher kommen die Angebote für die MINT-Akteur:innen?

Die Grundlagen all unserer Lernangebote sind Bedarfe für Fortbildungen, die wir von der Community gespiegelt bekommen. Das heißt, wir möchten nur Lernangebote abbilden, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppen einzahlen. Als Projektteam werden wir im Rahmen des Förderprojektes sogenannte MINT-Campus-Originale produzieren. Diese sind in besonderem Maße von der MINT-Community genannt worden und in der notwendigen Form noch nicht als Lernangebot im freien Markt verfügbar oder nicht konkret genug auf die Fragestellung der MINT-Akteur:innen zugespitzt. Deswegen produzieren wir dazu eigene Lernangebote. Dabei setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit bis hin zur co-kreativen Formatentwicklung mit der Community. So wollen wir gemeinsam einen Weg finden – mit Fokus auf die drei genannten Säulen –, qualitativ hochwertige und innovative Lernangebote zu erstellen.

Neben den speziell für die Zielgruppe produzierten Lernangeboten kuratieren wir auch bestehende Lernangebote. In der Rubrik „Lieblingsthemen“ versuchen wir zudem Themenwelten mit wichtigen Schwerpunkten inhaltlich zu clustern und besonders intensiv aufzubereiten.

Wie kann sich die MINT-Community beteiligen?

Wir freuen uns über eingereichte Bedarfe für Lernangebote, Hinweise zu spannenden Lernangeboten, die wir kuratieren können, oder auch Kooperationsanfragen. Wir suchen auch genau danach innerhalb der Community.

MINT-Akteur:innen erreichen uns ganz unkompliziert: Zum einen nutzen wir drei Partnerorganisationen, den Stifterverband, die Stiftung Kinder forschen und die matrix gGmbH, die wir selbst Teil der Community sind, unsere eigenen Netzwerke, um als Community aktiv zu werden. Zum anderen über die üblichen Kanäle wie E-Mail, Anruf, LinkedIn. Wer aktiv werden möchte, kann sich also einfach melden. Auch auf dem Community Round Table bieten wir regelmäßige Beteiligungsformate an, bei denen MINT-Akteur:innen einfach mal reinschnuppern können und erstmal vielleicht nur zuhören, was wir so tun. Sie können sich aber auch gern an unsere Community-Managerin Anna Schröter wenden, die sie dann mit dem zuständigen Teammitglied vernetzt.

Wann geht es los?

Am 6. November 2023 wurde der MINT-Campus durch den Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Jens Brandenburg der Öffentlichkeit präsentiert. Am 20. November 2023 feiern wir den Start der Lernplattform dann noch einmal mit der Community beim MINT-Campus-Day in Köln im Rahmen der MINT-Aktionstage. Ein tolles Event, auf dem wir in Interaktion treten und alle live vor Ort in unsere Angebote reinschauen können. Wir bieten zahlreiche Mini-Fortbildungen mit konkretem Praxisbezug und Mehrwert. Wir freuen uns sehr, die Eröffnung mit der Community und der Öffentlichkeit zu zelebrieren.

Wer ist Arne Klauke?

Arne Klauke ist Leiter der Geschäftsstelle des MINT-Campus und Projektleiter für die matrix gGmbH im MINT-Campus. Er arbeitet seit sechs Jahren in der (MINT-)Bildung. Die matrix ist unterteilt in die Bereiche Beratung und Agentur und hat einen ausgeprägten Schwerpunkt auf MINT-Themen (Fachkräfte und Bildung). Arne verantwortet als Mitglied der Geschäftsleitung den Bereich Agentur. Sein Team sorgt mit zahlreichen Projekten rund um Kommunikationskampagnen, Community-Management und digitale Lösungen für Reichweite und Wirkung von gesellschaftspolitischen Themen mit dem Ziel, mehr Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft zu bewirken. Dazu gehört beispielsweise auch MINTvernetzt, wo die matrix als einer von fünf Verbundpartnern die Arbeitspakete Community und Plattform verantwortet und so als wichtiges Bindeglied zwischen den Schwesterprojekten MINT-Campus und MINTvernetzt dient.

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