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Erfolgreich Fördermittel beantragen mit KI

Workshop-Tipps von Mira Pape: So nutzt Ihr KI-Tools effektiv für Eure Anträge!

16. Juli 2024 Lesedauer: ca. 4 min
Förderung
getty images/Ralf Hahn

Die Beantragung von Fördermitteln stellt immer wieder eine große Herausforderung dar: Wo finde ich passende Fördertöpfe für mein Projekt? Und wie geht es danach weiter, und wer kann mich dabei unterstützen? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir Mira Pape, zertifizierte Fördermittelberaterin, mit einem Workshop zu Fördermittel gewinnen mit KI-Tools eingeladen. Hier fassen wir kurz und knapp die wichtigsten Erkenntnisse aus der Veranstaltung für Euch zusammen.

Grundsätzlich kann der Einsatz von KI-Tools den Aufwand beim Antragschreiben deutlich reduzieren. Die drei Phasen der Antragsstellung Projektentwicklung, Texterstellung und Korrektur bleiben natürlich weiterhin bestehen, verändern sich jedoch vom zeitlichen Ablauf her. Bei der Texterstellung kann durch den Einsatz von KI erheblich Zeit eingespart werden. Die Zeitersparnis kann wiederum gut für die notwendige vertiefte Projektentwicklung und Korrekturphase genutzt werden.

Was ist wichtig?

  • Die KI benötigt viele Hintergrundinformationen, um effizient zu arbeiten. Füttert diese also bspw. mit Tonaufnahmen, bestehenden Antragstexten, Organisationsbeschreibungen, Beschreibungen zur Projektidee und Texten von Webseiten oder Flyern. Es gilt: Je mehr Informationen der KI vorliegen, desto besser sind die erstellten Texte.
  • Gestaltet Eure Prompts möglichst komplex und nehmt Informationen zu gewünschtem Format und Schreibstil mit auf. Ebenso empfiehlt es sich, Beispieldokumente hochzuladen.
  • Tipp: Legt Euch eine Promptdatenbank für wiederkehrende Arbeitsaufforderungen an und erstellt einen „Wissensspeicher“ für Euer Tool.

Was sind mögliche Fallstricke?

  • ChatGPT generiert Euch sehr schnell eine erste Skizze, doch ein gründlicher Feinschliff ist nötig. Oft werden in Texten zu viele Adjektive verwendet oder unnötige Alternativen aufgezählt, von denen Ihr nur die präziseste auswählen solltet.
  • Tipp: Holt Euch zur Korrektur auch fachlichen Input, wenn Ihr keine Expert:innen auf dem Themengebiet seid.
  • Wenn Ihr Eure Kostenplanung ebenfalls von ChatGPT erstellen lasst, müsst Ihr diese im Nachgang unbedingt ausführlich prüfen.
  • Vorsicht ist ebenfalls bei personenbezogenen Daten geboten. ChatGPT läuft über amerikanische Server und verwendet zudem Daten zu Trainingszwecken. Lasst also schützenswerte Passagen aus.
  • Solltet Ihr Audiodateien als Quellen für die KI-erstellten Texte verwenden wollen, ist es erforderlich, vor Aufzeichnung das Einverständnis der betroffenen Personen einzuholen.
  • Eine transparente Haltung bzgl. Eurer Nutzung von KI ist empfehlenswert, um die Vertrauensbeziehung zu der (potentiellen) Förderinstitution nicht zu gefährden.

Welche Tools eignen sich für Eure Zwecke?

Die Angebote sind vielfältig, daher hat Euch Mira Pape eine Übersicht über die hilfreichste Software zusammengestellt:

  • ChatGPT ist ein Chatbot, der künstliche Intelligenz einsetzt, um mit Nutzer:innen über textbasierte Nachrichten und Bilder zu kommunizieren. ChatGPT+ kostet rund 20 € im Monat. Die Version 4o ist kostenfrei.
  • Grantable ist ein Assistent zum Erstellen von Fördermittelanträgen. Es kann bestehendes Ausgangsmaterial hochgeladen werden, auf dessen Grundlage neue Antragsfragen beantwortet werden können. Zum Testen eignet sich die kostenfreie Variante. Für eine regelmäßige Nutzung reicht diese jedoch nicht aus. Die Bezahlversion kostet 24 $ pro Organisation pro Monat.
  • Perplexity ist eine KI-Suchmaschine, die direkt zu ihren Quellen verlinkt und sich somit besonders gut für Recherchen eignet. Es gibt eine kostenfreie Variante, die meist ausreicht. In der Bezahlversion kostet Perplexity 20 $ pro Monat.
  • DeepL ist für seine präzisen Übersetzungen bekannt und hat jetzt mit DeepL Write einen tollen KI-Schreibassistenten herausgebracht. Aktuell kann man diesen kostenlos nutzen, in Zukunft wird er wahrscheinlich ca. 8 € pro Monat kosten.
  • LanguageTool ist ein mehrsprachiges Online-Programm zur Grammatik- und Rechtschreibprüfung, das dabei hilft, Texte zu korrigieren oder umzuschreiben. Es gibt eine kostenfreie Variante. In der Premiumversion kostet LanguageTool knapp 60 € pro Jahr.
  • AppSumo ist eine Website, die täglich neue Software-Tools anbietet. Diese sind für eine einmalige Zahlung von ca. 49 $ anstelle der üblichen Monatsgebühr erhältlich.
  • Castmagic ist eine KI-basierte Plattform, die speziell für Podcaster:innen entwickelt wurde, um lange Audioaufnahmen zu transkribieren und in Inhalte für Social Media, Newsletter etc. umzuwandeln. Kosten: ab 23 $ pro Monat.

Wir werden in der zweiten Jahreshälfte weitere Veranstaltungen und Sprechstundentermine zum Thema „Finanzierung & Verstetigung“ anbieten. Ihr findet diese dann auf unserer Community-Plattform und der Event-Seite.

Wir wünschen Euch viel Erfolg bei Euren nächsten Anträgen!

Portrait von Mira Pape
Mira Pape
Unsere Referentin Mira Pape ist zertifizierte Fördermittelberaterin. Sie arbeitet mit Vereinen und gGmbHs zusammen und zeigt Euch, wie Ihr Fördermittel erfolgreich für Eure gemeinnützige Organisation findet, beantragt und einsetzt.

Ansprechpartnerin

Ina Liebmann

Geschäftsstelle / Service Hotline

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